II Das Evangelium nach Maria
- Nicolette

- 22. Juli
- 15 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Juli
Maria Magdalena wurde also von Petrus zur Beantwortung der Frage gedrängt, wie es sein kann, dass sie mehr versteht, als die anderen Jüngerinnen und Jünger. Er spricht ihr „Inneres Hören und Inneres Verstehen“ an.
Maria antwortet, indem sie freimütig berichtet, dass der Erlöser ihr selbst erklärt hat, dass dies nicht durch den Geist, und auch nicht durch seelisches Schauen, wie bei einer Prophezeiung geschieht, sondern dass dies aus der aufgerichteten Seele kommt, die Verstand erlangt hat.

„Er sieht sie nicht mit der Seele und nicht mit Geist, sondern der Verstand, der in der Mitte von diesen beiden ist, er ist es, der die Vision sieht,
und er ist es, der hört.“
und
„Selig bist Du, die Du nicht wankst, wenn Du mich siehst!
Denn wo der Verstand ist, dort ist der Schatz.“
Marias Vorrecht, das Evangelium in ihren eigenen Worten zu verkünden
Das bedeutet, dass die Seele die Kraft und die Ruhe gefunden hat, den Verstand,- also den Erlöser in sich stark werden zu lassen.
Jesus Christus ist der Logos. Er ist das Allverstehen, er ist über jede Begierde und über das närrische, trügerische Denken, über die Ignoranz der jähzornigen Weisheit erhaben.
Maria Magdalena ist Erlösung durch Verstehen in der Seele.
Maria Magdalenas Seele ist die erste Seele, die sich ganz bewusst dem Logos zugewandt hat,
und dadurch aus sich selbst heraus ewiges Leben erzeugt hat.
Sie hat alle Mächte und jede Täuschung überwunden. In ihrer Seele ist der vollkommene Verstand.
Eine Seele, die sich derart aufgerichtet hat, eine Seele, die Verstand geworden ist, kann nicht mehr in eine Täuschung oder in eine Illusion gezogen werden.
Eine solche Seele hat sich selbst erkannt,
und hat alles vernichtet, was nicht sie selbst ist.
Das ist es, was ihr das Vorrecht gibt, nicht nur die Worte des Erlösers, die er gesprochen hat, wiederzugeben, sondern diese Worte aus ihrem eigenem Lichtschatz entnimmt, ans Licht zu heben.
Darum ist Maria Magdalena diejenige, die an Jesu rechter Seite über alle anderen herrschen wird.
Maria berichtet nun weiter, wie sie selbst den Aufstieg ihrer Seele und ihr Freiwerden von den Mächten der Täuschung erlangt hat.

Auszug aus Nag Hammadi Studienausgabe, De Gruyter Verlag, "Das Evangelium nach Maria
(Ich habe den ersten Absatz über die Gewalt der Finsternis frei ergänzt. Der Text setzt erst mit "Und die Begierde sprach" ein, -der erste Teil ist zerstört und nicht nicht überliefert)

Die erste Gewalt ist die Finsternis.
Wenn die Gewalt des finsteren Zornes sich über die Sicht legt, so kann die Seele nur mehr Finsternis erkennen.
Sie sieht, was ihr Angst macht, und sie fürchtet, was sie sieht.
Sie sieht nichts als Finsternis, und das erzeugt Angst und ein Gefühl von Alleine Sein, und von Getrennt Sein. Noch hat die Seele sich selbst nicht erkannt, doch hat sie erkannt, dass sie sehen kann, was sie fürchtet, und dass das, was sie fürchtet, wenn sie es neutral ansieht, geringer wird vor ihrem Blick.
Sie sieht also nicht mehr mit den Augen der Angst, sondern sie sieht die Angst mit ihren neutralen Augen. So erkennt sie, dass diejenige die sieht, nicht das sein kann, was sie sieht.
Oder in einer anderen Weise:
Jemand, der in einem vollkommen verdunkeltem Raum ist, sagt im ersten Augenblick: “Ich bin blind.“ In einer weiteren Überlegung müsste man aber sagen: “ Es ist dunkel, und was ich sehe ist die Dunkelheit. Da ich die Dunkelheit sehen kann, kann ich nicht die Dunkelheit, oder die Finsternis selbst sein."
Auszug aus Nag Hammadi Studienausgabe, De Gruyter Verlag, "Das Evangelium nach Maria

Die Seele ist in einem Körper, und dieser Körper ist wie ein Gefäß.
Sie selbst kann zwischen Licht und Dunkel, zwischen Ich und nicht Ich unterscheiden,
Anstatt also umzukehren, und ihr eigenes Licht und ihren eigenen Frieden und ihr eigenes Reich der Ruhe zu begründen, fällt sie in die Zugehörigkeit der Begierde.
Die Leidenschaften.
Die erste frühkindliche, zornige Begierde ist das "Meins und Nicht Meins"
und das Haben-Wollen.
Spielzeuge wegnehmen, nicht teilen wollen....
Wie viele Menschen stecken in der Schleife fest:
„Ich hatte als Kind zu wenig,-zu wenig Nahrung, zu wenig Aufmerksamkeit, zu wenig Dinge, und das ist es, was mich bis zum heutigen Tag antreibt, oder hindert“
Die Begierde legt sich also in die Augen und in das Streben der Seele und treibt sie an, mehr zu wollen, anzuhäufen, sich Persönlichkeiten zuzulegen, die in anderen Begehren erweckt.
Die Seele legt sich immer neue Persönlichkeiten wie Kleider an, und sie muss in einer Welt, die nicht beständig ist, alle Energie aufwenden, um einzigartig und außergewöhnlich zu sein. Sie muss ihre eigene Persönlichkeit tragen und sie muss ertragen, was diese hervorbringt und erdulden muss.
Das ist das Hervorbringen von Leidenschaften, das Entstehen von Leid.
Denn sowohl durch das Haben entsteht Leid,- indem es aufrecht erhalten werden muss und durch Energie genährt werden muss,- als auch durch das Nicht haben entsteht Leid, weil es ein Mangel ist, der neue Leidenschaften erweckt.
Die Seele wird reifer und durchschaut diese Lügen und die niemals endenden Leidenschaften.
Sie erkennt, dass all diese Leidenschaften "Zu Haben und zu Scheinen", mit dem Kleid gekommen sind, das sie sich als eine Persönlichkeit zugelegt hat.
Das ist die eigene Identität, die Geschichte, die Kultur, der erfahrene Mangel und die Begierden nach Kompensation.
Die Persönlichkeit, welche sie sich zugelegt hat, hat jedoch nicht die Fähigkeit, die Seele zu erkennen, und die Persönlichkeit hat auch nicht die Fähigkeit in irgendetwas zur Ruhe zu kommen
Die Seele antwortete: “Ich habe dich gesehen, aber Du hast mich nicht bemerkt.
Ich war Dir ein Kleid, und Du hast mich nicht erkannt.“
Als sie dies gesagt hatte, ging sie mit noch mehr Jubel.
Auszug aus Nag Hammadi Studienausgabe, De Gruyter Verlag, "Das Evangelium nach Maria"

Die dritte Gewalt, die Unwissenheit, möchte die Seele, in einem Gericht festhalten, indem sie sagt: “ Du warst in Leidenschaften gefangen, und Du hast Dich in Deine Leidenschaften hineinbegeben. Du hast selbst Leidenschaften und Begierden erzeugt. Du hast alles beurteilt, und Du hast befunden, dass Du eine Sünderin bist.
Als eine Sünderin bist Du an Dein Werk gebunden.
Du kannst dies verurteilen und bereuen, und eine reuige und weinende Sünderin sein, doch auch dies bindet Dich an Deine Werke.
Aber Du kannst Freiheit erlangen, indem Du Dich von mir über alle diese Dinge belehren lässt.
Wenn Du alles über die Welt weißt, alles über die irdischen und die himmlischen Dinge, findest Du Ruhe im Wissen.“
Da erkennt die Seele, dass Angst sich auflöst, wenn sie sie ansieht,
und sie erkennt, dass die Leidenschaften und Begierden aufhören,
wenn sie sich nicht damit identifiziert,
und dass ebenso das Urteil zusammenfällt, wenn sie sich nicht von der Unwissenheit zu blindem Urteilen verführen lässt.
Darum antwortet sie :
“ Ich wurde ergriffen von Finsternis und Angst, aber ICH wurde nicht ergriffen.
Ich wurde nicht erkannt in den Kleidern der Begierde, aber ICH habe erkannt;-
dass sich alles auflösen wird, sowohl die irdischen, materiellen Dinge, als auch die himmlischen Dinge, die in Religionen, Schuldgefühlen und Gesetzen der „himmlischen“ daherkommen.
Denn auch die himmlischen Dinge sind in Unwissenheit über mich,
weil sie mich nicht erkennen,
sondern nur sich selbst erkennen und sich selbst verurteilen.
Auszug aus Nag Hammadi Studienausgabe, De Gruyter Verlag, "Das Evangelium nach Maria"

Jesus erklärt, was es bedeutet, wenn eine Seele sich bis zur dritten Gewalt befreit hat, und welch ein Kampf um eine solche Seele zwischen den Mächten entbrennt
Die Seele ist nun an diesem Punkt, an dem sie alles abgelegt und erkannt hat,
was sie nicht ist.
Sie steht kurz davor, sich selbst zu erkennen.
Sie fürchtet die Finsternis nicht, weil sie Licht ist.
Sie erzeugt sich keine Leiden mehr, weil sie nicht mehr begehrt, etwas anderes als sie selbst zu sein.
Sie verurteilt das ignorante Denken, weil auch dieses kein Verstehen hat.
Nähert sich ein Mensch diesem Mysterium, tut ein Mensch dies mit offenem Herzen und starkem Willen, so bleibt das niemals unbemerkt. Es erzeugt einen Ton, eine Vibration, die der Mensch wie einen Duft wahrnimmt, von dem das Herz angezogen wird.
Diese Vibration ruft weit mehr Kräfte auf den Plan, als Du es Dir vorstellst:
Lasse uns dies näher betrachten, denn viele, viele Menschen erleben vergleichbare Reaktionen, wie heftige Widerstände, körperliches, unerklärliches Unwohlsein und zugleich das Wirken der guten Kräfte, wie Gnade und tiefen Frieden, wenn sie sich ihrem eigenen Schatz zuwenden.
Und ja, um eine Menschenseele, die beginnt, Illusionen abzulegen, um einfach nur das zu sein, was sie selbst ist,- um eine solche Seele entbrennen Kämpfe!
Das ist es, was Maria Magdalena berichtet, und es wird bis zuletzt um jede einzelne Seele gerungen! Was Maria Magdalena erlebt, ist nichts Einzigmaliges und es ist nichts Abstraktes. Du kennst das, viele Menschen kennen das, und es ist sehr gut, die Vorgänge zu kennen, und zu benennen, denn die Unwissenheit ist eine Gewalt, die im Licht des Wissens nicht mehr aus dem Verborgenen angreifen kann.
Deshalb ist Christus auch das Wort, das Wissen, das Licht und die Wahrheit,
- denn dies sind die Kräfte, um siegreich zu sein.
Daher auch der Spruch:
“Selig sind die, die verfolgt wurden in ihrem Herzen. Jene sind es, die den Vater wahrhaftig erkannt haben.“
„Ich habe ein Feuer in die Welt geworfen, und siehe, ich bewahre es, bis es lodert“
(Im Wesentlichen bezieht sich das gesamte Evangelium nach Thomas auf diesen Kampf.)
Beschreibe Du mit eigenen Worten, welche Erfahrungen Du selbst gemacht hast, als Du Dich deinem inneren Lichtschatz zugewandt hast.
Eine beliebte Tücke meines Verstandes ist es, Hirnnebel zu versprühen.
Die Textstelle mit den 7 Kräften des Lebens, als ich sie das erste Mal vor Jahren gelesen hatte, wusste ich: Das ist ein Schatz! Das ist für mich.
Ich habe Jahre gebraucht, um mir diese 14 Kräfte vertraut zu machen. Es war wie eine Lücke im Gedächtnis, ich konnte mich 10 Minuten nach dem Aufschreiben der Kräfte nicht mehr an ihre Namen erinnern. Es war mir vor mir selbst richtig peinlich. Mittlerweile ist es mir Bestätigung darüber, dass jener Abschnitt ein direkter Weg in mein Verstehen der Essenz ist,- Es fühlt sich wirklich so an: Du hast den Schlüssel in der Hand, das Tor ist vor Dir, und plötzlich vergisst Du, in welche Richtung man den Schlüssel drehen muss, oder das Tor verschwindet, oder Du bekommst Fieber, und denkst Dir: “Ohje, das wird die nächsten Tage nix mehr“
Ein weiterer Trick der Gewalten ist es, eine beißende Müdigkeit vorzuspielen. Hier beim Schreiben zum Beispiel, wenn sich mir während des Erarbeitens ein tieferes Verständnis offenbart, ist es, als würde in mir plötzlich Blei statt Blut fließen, und eine richtig aggressive Müdigkeit wallt auf.
Beim Meditieren habe ich auch schon die seltsamsten Symptome erlebt.
Plötzlicher Tinnitus den ich aber ganz gut ignorieren kann, und der auch sofort abklingt, wenn ich mir denke:“ Echt jetzt?“
Übelkeit und diverses Bauchzwicken, Juckanfälle, oder das Gefühl, irgendetwas Imaginäres krabbelt über meine Haut kenne ich auch.
Anfangs, als ich mich die ersten Male mithilfe der Anweisungen von Mooji immer tiefer ins Nichts begeben hatte, ist einige Male so etwas wie eine Todesangst aufgestiegen. Schon mit richtig Herzrasen, und bösartigen Ideen, wie: „ Du wirst sterben“, oder: „Du wirst Dich auflösen“ oder:“ Du verlierst Deinen Verstand und sie werden Dich ins Irrenhaus stecken“.
Manchmal versucht sich das Denken auch als Berater: „Anstatt an nichts zu denken, überlege Dir Deine finanzielle Situation“ oder :“Super, Du hast erkannt, dass die Welt nicht fest ist, versuchen wir es mit ein bisschen Magie! Wäre Reichtum nicht sehr sexy?“ oder : „Wir machen nicht so langweilige Inhalte, sondern mehr auf Schaurig mit den bösen Archonten, und Du wirst berühmt werden“
Hahaha, danke für Deine Ehrlichkeit!
Du würdest Dich wundern, wie viele, viele Menschen genau dasselbe erleben. Das "Böse" ist nicht besonders einfallsreich. Doch sein Trick ist erfolgreich: Es kommt als etwas Persönliches daher.
Wenn ich sage "Werde still und erkenne Dich selbst" , gehört das zu den mächtigsten Werkzeugen, die ein Mensch besitzt und die ein Mensch einsetzen kann.
Ein Mensch der still ist, beginnt all diese Gedanken als etwas Eigenständiges, etwas von Außen zu erkennen. Auch Gefühle steigen auf und vergehen wieder. All das kann in reiner Neutralität beobachtet werden.
Mit der Neutralität ist es in dem Moment vorbei, in dem man sich einklinkt. Es ist der Moment, wenn man etwas, das man eigentlich beobachten kann, so persönlich nimmt, dass man denkt :"Ich bin dieses oder Jenes"
Doch genauso kann man in einem Augenblick wieder in die friedvolle Neutralität wechseln, wenn man erkennt, was gerade vor sich gegangen ist.
Deshalb ist es sehr gut für Dich, diese Vorgänge zu kennen und stark zu werden in der täglichen Übung.
Du erlebst aber auch die andere Seite, mein Herz. Die lichte Seite.
Berichte von der Macht, die hinter Dir steht, die Dich stärkt.
Oh ja!
Oft, wenn ich beim Meditieren in einen Gedanken aus dem Kopf ablenken lasse,
höre ich Deine Stimme. Sie kommt ruhig und klar aus meinem Herzen und leitet mich an, den Kopfgedanken zu hinterfragen.
Auf diese Art und in dieser Klarheit kenne ich Dich überhaupt erst,
seit "ich mich umgedreht habe", und in mir selbst suche.
Was sofort immer fühlbar ist, wenn ich auch nur eine kleine Zehe im Lichtschatz habe, eine solche, solche Freude! Gnade.
Eine Stille, die so schön ist.
Tiefer, echter Friede. Freude, die nicht aufgeregt ist,
und rein aus sich selbst entsteht.
Auch erlebe ich immer mehr, wie freundlich und liebevoll das Leben selbst ist.
Was Du beschreibst, ist zum Teil schon "die Frucht".
Was Du bewusst manchmal gar nicht wahrnimmst, ist, wie einfach und leicht es Dir mitunter fällt, Dich in Dein Sein Fallen zu lassen. Oft halten die guten Mächte für eine Weile alle Gewalten fern, damit die Seele für ihre Freiheit nicht kämpfen muss,- damit sie sich in sich selbst erholen kann, und damit sie in Ruhe und Staunen die Frucht schmecken und genießen kann, um sich zu erinnern und um stärker zu werden.
Viele Menschen kennen das auch, wenn ein Leid zu unerträglich wird,
hüllt Gnade die Seele in ihr Licht. Keine dunkle Gewalt kann sich dann der Seele nähern, und sie findet Ruhe und Trost.
Gnade ist eine Macht aus den obersten Reichen. Wenn Gnade eine Seele einhüllt, entsteht ein Leuchten, welches die finsteren Gewalten nicht ertragen.
Sie müssen gehorchen und ablassen. Was Der Mensch wahrnimmt, ist einerseits dieses beschützende, gütige Leuchten, anderseits aber auch die totale Abwesenheit jeglichen fremden Einflusses.

Die Macht des Namens Jesus Christus
Etwas das in den Kulturen, die davon ausgehen, dass es einen Priester oder Vermittler zur Erlösung braucht, sehr in Vergessenheit geraten ist, ist auch die Macht des Namens von Jesus Christus. Wenn Du etwas fühlst, das da nicht sein soll,
wenn eine irrationale Angst aufkommt, wenn Du wahrnimmst, dass etwas Dich angreift, oder sich etwas an Dich heftet,- sprich deutlich aus:
“Im Namen von Jesus Christus, ich befehle Dir, mir Dein Gesicht zu zeigen“
Keine Macht kann Dir etwas aus dem Hinterhalt antun, wenn Du sie ins Licht befiehlst. Wenn Du im Namen von Jesus Christus befiehlst, hat sich eine jede Gewalt zu beugen und zu zeigen. Das ist so.
Das ist für jeden Menschen so.
Und wenn wir schon dabei sind:
Wo ich bin, ist keine Sünde.
Lege mir, Christus alles hin, was Dich belastet, tue es in Aufrichtigkeit, und es ist vergeben.
Lege es in Dein Herz, denn dies ist Dein Tempel.
Es hat dafür niemals Priester oder Kirchen oder Vollmachten gebraucht.
Im Gegenteil,-ich habe die Menschen von allen Priestern und Obrigkeiten befreit.
Selbst wenn man glauben möchte, dass der Sohn des Herrn am Kreuz für die Sünden der Menschen gestorben ist,
- dann glaube auch dies:
Ich bin im Innern der Menschen lebendig auferstanden.
Denkt Ihr denn wirklich, ich wäre gestorben, auferstanden, und hätte mich dann in Kirchen hinter Altären verschanzt, und habe nur jemandem, der ein Priesterseminar besucht hat, die Erlaubnis erteilt, in meinem Namen zu sprechen?
„Passt auf, dass niemand Euch irreführt, indem er sagt: „Siehe hier“, oder :“siehe dort.“
Denn in Eurem Innern existiert der Menschensohn.“
Zurück zu Maria Magdalena.
Ihre Seele wendet sich nach innen, und sie wird in ihr Schatzhaus einziehen, und in der Stille wird sie Frieden und Verstand erlangen.
Mehr noch, Maria Magdalena wird Herrin über alle Gewalten,
Sie ist Sinnbild und Menschentochter und ihre Seele wird zum Gericht und zum Fall für die Archonten , ihrer Täuschungen und ihrer Orte.
Daher sammelt der Zorn nun alle seine Gewalten und erscheint in der Gestalt einer aller sieben:
Auszug aus Nag Hammadi Studienausgabe, De Gruyter Verlag, "Das Evangelium nach Maria"

Was bedeutet „Menschenmörderin“ und „Ortevernichterin“?
Maria hat als Menschenmörderin alle „Persönlichkeiten“ vernichtet, mit denen sie die Begierden bekleidet hatte.
(Das Wort "Person" leitet sich bezeichnender Weise vom Ausdruck „per sonare“ ab,
was bedeutet: “durch die Maske tönen“ Eine persona ist die Maske des Schauspielers oder auch die Theaterrolle.
Die älteste Herkunft des lateinischen persona ist Phersu, ursprünglich ein etruskischer Totendämon.
Interessanterweise ist das „Herausbilden, oder auch das Perfektionieren der eigenen Persönlichkeit eine Gewalt, welche heute die Seelen mehr in Gefangenschaft hält, als jemals zuvor. Es würde mich nicht wundern, wenn Zuckerberg einen Altar für diesen Phersu Dämon in seinem Schlafzimmer hätte.)
Beantworte mir, was hat Maria gewonnen,
nachdem sie die Menschenmasken getötet hatte?
Den ersten Frieden. Jenen Ort im Inneren, an dem das Ich Bin aufgehört hat,
Dieses oder Jenes zu sein. Sie hat jenen Ort gewonnen, an dem das Ich Bin in sich selbst ruht.
„Was mich ergriff, wurde getötet,
und was mich umgab, wurde vernichtet,
und meine Begierde endete, und die Unwissenheit starb.
In einer Welt wurde ich von einer Welt erlöst
und in einer Gestalt von einer oberen Gestalt.
Und die Fessel des Vergessens existiert so für begrenzte Zeit.
Von dieser Zeit an werde ich Ruhe von der Zeit,
dem Augenblick, dem Äon erlangen,
in Schweigen.“
Maria hat all die Masken abgelegt, und wenn sie sagt: “Ich bin“, dann ist sie selbst diese einzige „Ich Bin“
Der Ort an dem sie ist, ist die Leere und Stille im Inneren.
Dieser Ort existiert im Ewigen, und kann nicht aufgelöst werden. Es ist da,
wo Du sagst „Im Innern existiert der Menschensohn“
Darum ist sie erlöst vom Fleisch, erlöst von den Begierden der Welt und sie hat die wahre Gestalt ihres Ich Bin angenommen. Tatsächlich ist dies nichts was man annehmen oder ablegen kann, man kann es nur übertönen und eine Zeit lang in eine äußere Welt projizieren.
Im Schweigen, das vor der Zeit war, in der Leere, die vor dem Erscheinen war,
findet der Mensch Ruhe und Erlösung“
So ist es.




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